Instant Payments als Standard – die Kür wird zur Pflicht

Durch den Gesetzesentwurf wurde das Thema Instant Payments, neben der T2/T2-Konsoliderung, zum meist diskutierten Thema in der Zahlungsverkehrswelt. Der Antrieb der Banken sich mit dem Thema zu beschäftigen, kommt nun nicht mehr allein durch den Service-Gedanken oder einen entsprechenden Business-Case, sondern auch auf Grund des eventuell entstehenden regulatorischen Drucks. Die Stimmung ist dabei sehr konträr von „Solch eine Verpflichtung ist überflüssig“ bis hin zu „Eine Verpflichtung führt endlich zu einer zeitgemäßen, einheitlichen Lösung“

Welche Auswirkung hat die Verpflichtung?

Zunächst handelt es sich „nur“ um einen Gesetztes-Entwurf. Die Chance, dass dieser Entwurf aber in geltendes Recht umgewandelt wird, steht sehr hoch. Ziel der EU ist es, den selbständigen und unabhängigen Zahlungsverkehr innerhalb der EU zu stärken und voranzutreiben.

Eine denkbare Auswirkung wird zunächst die Verpflichtung der passiven Teilnahme sein, in einer zweiten Stufe wird vermutlich dann auch die Verpflichtung der aktiven Teilnahme folgen. Weiterhin dürfen Echtzeitzahlungen nicht mehr höher bepreist werden als SEPA Zahlungen.

Auch das Thema Geldwäscheprävention ist im Gesetzesentwurf vorhanden. Hierauf soll in Zukunft ebenfalls ein stärkerer Fokus gesetzt werden sowie eine Vereinheitlichung stattfinden.

Gibt es noch Unklarheiten/Unsicherheiten bzgl. des Inhaltes des Gesetzesentwurf?

Unklarheiten sind derzeit, insbesondere wann der Entwurf umgesetzt wird und damit einhergehend bis wann Banken passiv/aktiv erreichbar sein müssen. Dies hat z.B. Auswirkungen auf die Planbarkeit von Projekten.

Ein weiteres, viel diskutiertes Thema ist der erwähnte Kontoinhaber-Abgleich.

Bei der Erfassung einer Instant Payment durch den Kunden (Zahler) muss die Bank des Zahlers prüfen, ob die IBAN des Empfängers zum Kontoinhaber passt. Ob es hierbei eine zentrale europäische oder eine jeweils nationale Lösung geben wird, ist derzeit noch unklar.

Welche Vorteile haben Instant Payments für Banken?

Banken, die Instant Payments bereits heute anbieten, haben Ihren Mitbewerbern gegenüber einen Vorteil in der Attraktivität aus Kundensicht. Ich persönliche nutze diese Möglichkeit häufig, zuletzt beim Autokauf oder bei der Lieferung von Heizöl. In Zukunft wird es spannend werden zu sehen, ob sich ggf. weitere Business Cases in den Banken entwickeln. Einen weiteren Vorteil für Banken in Zukunft sehe ich im schnelleren Geldfluss. Insbesondere bei einem unserer Kunden zahlt sich der Use-Case der sekundenschnellen Kreditauszahlung aus.

Was bietet van den Berg im Bereich Instant Payments?

Bereits 2017 hat van den Berg die ersten zwei deutschen Kunden Instant Payments fähig gemacht und seitdem viel Erfahrung sammeln können.

Eine Besonderheit ist, dass van den Berg im TIPS Umfeld als Instructing Party registriert ist. Dies bedeutet, dass unsere Kunden selbst keine technische oder vertragliche Anbindung an die SWIFT Infrastruktur herstellen müssen, um an TIPS angebunden zu werden. Eine Anbindung über vdB ist demnach kurzfristig und sehr schlank darstellbar.

 

 

Persönliches Resümee

Ich sehe im Bereich Instant Payments eine großartige, zeitgemäße Möglichkeit eine „New-Normal“ Zahlungsverkehrslösung für Europa zu schaffen. Banken kann ich derzeit den Tipp geben sich mit dem Thema zeitnah auseinanderzusetzen, um ein kurzfristiges Projekt zu ermöglichen. Dafür stehen wir natürlich gerne als erfahrener Umsetzungspartner zur Verfügung.

Der Autor

Jan Setz
Service Bureau
Jan Setz ist seit 2021 Teil des van den Berg - Teams. Als gelernter Bankkaufmann beschäftigt er sich seit 8 Jahren mit verschiedenen Themen rund um den Zahlungsverkehr. Bei van den Berg ist er Experte für die vdb-Instant Payments Lösungen.
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